Röhr

1926 gründeten Hans Gustav Röhr und Hugo Greffenius (gröster Anteilseigner der MIAG), die Röhr Auto AG. Man übernahm das Firmengelände und die Produktionsanlagen der Falcon Automobilwerke in Ober-Ramstadt und konnte 1927 mit der Produktion der eigenen Automobile beginnen. Es entstand zunächst der Röhr 8, den man auf der Automobilaustellung in Berlin vorstellte. Das Folgemodell, der Röhr 8 Typ R, das man ab 1928 produzierte wurde ein Verkaufsschlager. Wie der Vorgänger hatte er einen Achtzylindermotor und entwickelte aus 2250ccm 50 PS, was den schweren Wagen auf 100 km/h beschleunigte. 1930 folgte der Röhr 8 Typ RA, der nun 55 PS aus dem gleichen Hubraum mobilisierte und 1933 der Röhr 8 Typ F, der mit einem 3300ccm Motor ausgestattet 75 PS entwickelte und den Wagen auf 120 km/h beschleunigen konnte. Trotz der großen Verkaufserfolge geriet Röhr infolge der Weltwirtschaftskrise in Zahlungsschwierigkeiten und musste 1930 Konkurs anmelden. Joos Andreas Heintz übernahm die Firma und begann unter dem Namen Neue Röhr AG die Produktion 1931 in Ochsenbruch wieder anlaufen zu lassen. 1932 stellte man den schweren Achtzylindern ein kleineres Modell zu Seite, den Röhr Junior. Er besaß einen Vierzylinder- Boxermotor mit 1500ccm und entwickelte 30 PS, was für eine Höchstgeschwindigkeit von 90 km/h ausreichte. Rund 1700 Fahrzeuge diesen Typs konnten abgesetzt werden, ehe Röhr unter den Repressalien der regierenden Nationalsozialisten gegen jüdisches Kapital erneut unter Druck kam und endgültig in Konkurs ging. 

Die Rechte am Röhr Junior sicherte sich Stoewer. Der Wagen wurde dort unter dem Namen Stoewer Greif Junior noch bis 1939 produziert. Das Werk wurde später von der MIAG übernommen.

Es sind noch Fahrzeuge der Marke Röhr erhalten geblieben. Eines der Fahrzeuge, das unten abgebildete, findet man im Automuseum Melle.

Röhr 8 Typ F Autenrieth Cabriolet von 1933
Das Logo des Karossiers des links abgebildeten Fahrzeuges