Morgan

Wenn man heute als Autoenthusiast den Namen Morgan hört, denkt man an die englische Autoschmiede in Malvern, Worcestershire, die den Morgan plus 4, bzw. plus 8 nach einem alten Entwurf von 1936 mit zwei längeren Pausen bis 2019 gebaut hat.

Aber weit gefehlt, der Name Morgan bezeichnet auch eine deutsche Automobilfirma. Die Morgan Auto AG war ein deutscher Hersteller und kam, wie so viele andere, aus Berlin. In den Jahren 1924 bis 1925 entstand dort ein vierrädriges Cyclecar, das vorne und hinten ein Rad hatte und eine Hinterachse mit zwei Rädern kurz vor dem hintersten angetriebenen Einzelrad. Die Karosserie war windschlüpfrig abgerundet und nur die beiden Hinterachsräder standen mit Kotflügeln bewährt daraus hervor. Der wassergekühlte Motor war über der Hinterachse eingebaut und trieb über eine Kette das letzte Einzelrad an. Damit der Motor nicht den Hitzetod starb, ragte hinter der Sitzbank der Kühler über die gesamte breite des Fahrzeuges aus der Karosserie. Wie andere Cyclecars auch, kam der Morgan auf schmalen Drahtspeichenrädern daher. Angetrieben wurde der Morgan von einem Zweizylinder-Boxermotor, der aus 500ccm 12 PS mobilisierte. Man nimmt an, dass die Konstruktion sich Anleihen beim Mauser-Einspurwagen genommen hat.

Ein Fahrzeug der Marke ist heute leider nicht mehr erhalten; auch die Produktionszahlen bleiben ein Geheimnis.

In Ermanglung der Rechte an Originalfotos hier ein H0-Modell des
Morgan 500 Bj. 1924