Brennabor

Die Firma Brennabor wurde bereits 1981 von den Gebrüdern Reichstein gegründet. Der Firmenname sollte den ursprünglichen Namen der Stadt Brandenburg a. d. Havel spiegeln. Der vermutete frühere Name "Brennabor" erwies sich jedoch als faktisch falsch. 

Die Reichstein-Brüder, die als Korbmacher unabhängiger wirtschaften wollten und sich deshalb eine gemeinsame Stellmacherei, eine Schmiede, eine Tischlerei und eine Schlosserei zulegten gründeten so die Brennabor-Werke Gebr. Reichstein . So waren die Gewerke zur Herstellung von Kinderwagen in der Firma vorhanden. Ab 1880 stellte man zudem Fahrräder her und war in den 30'er-Jahren der größte Kinderwagenhersteller Europas und einer der größten Fahrradhersteller. Ab 1901 wurden die Fahrräder motorisiert und die Produktion von Motorrädern begann. 

Ab 1903 fertigte man erste Automobile auf Bestellung. Dabei wurden die damals steuerbegünstigten Dreiräder ebenso gefertigt, wie auch vierrädrigen Automobile. Eine Serienproduktion von Automobilen setzt jedoch mit den Kleinwagen Brennabor 6/12PS und Brennabor 6/14PS im Jahre 1908 ein. Die Fahrzeuge verfügten über Vierzylindermotoren, die eine Geschwindigkeit von 70 km/h zuließen. Als man 1919 den Mittelklassewagen Brennabor Typ P vorstellte, dessen Serienproduktion 1921 begann, war der Weg zum erfolgreichen Automobilproduzenten vorgezeichnet und Brennabor wurde zum größten deutschen Automobilhersteller der frühen 20'er-Jahre. Folgerichtig führte man bei Brennabor, als einer der ersten deutschen Automobilproduzenten die Fließbandfertigung im Automobilbau ein. Der stärkste Wagen,der bei Brennabor gebaut wurde, war der Brennabor Juwel 8 14/65PS, der von 1930 bis 1932 gebaut wurde und mittels seines 3,5l 8- Zylindermotors und 65 PS den schweren Wagen auf 100kn/h beschleunigen konnte.   Die positive Entwicklung wurde durch die Weltwirtschaftskrise jedoch jäh eingebremst.1932 versuchte man mit einem neuen Modell, dem Brennabor Typ Juwel 6 mit Frontantrieb nach Lizenz der Firma Voran erneut Marktanteile zurückzugewinnen. Der Wagen kam aber über das Prototypenstadium nicht mehr hinaus. 

Heute ist dieser Wagen neben einigen anderen Brennabor Fahrzeugen, wie einem  Brennabor Brenaborette Lieferdreirad von 1910, einem Breannabor Typ P 4-Zylinder Cabriolet von 1920 und einem Brennabor Schnelllieferwagen von 1928  im Industriemuseum Brandenburg zu bestaunen. Der unten abgebildete Brennabor Juwel 6 steht im Museum im Frey-Haus in Brandenburg.

Brennabor Brennaborette Bj 1910
Brennabor Typ P Cabriolet Baujahr 1920
Brennabor Torpedo
Brennabor Schnelllieferwagen Baujahr 1928
Brennabor Juwel 6 Zyl. Bj. 1930 (erstes deutsches am Fließband hergestellte Auto)