Adler

Bereits 1880 wurden die Adlerwerke in Frankfurt/Main als Fahrradwerke gegründet. Bald beschäftigte man sich bei Adler aber auch mit dem Bau von Motorrädern, Automobilen und später, bis 1998, mit Büromaschinen.

Das erste Automobil war eine Voiturette, die von 1900 bis1903 produziert wurde. Sie war nach Vis á Vis-Bauweise ausgeführt, verfügte über einen De Dion Einzylindermotor, der aus 400ccm 3,5PS mobilisierte und fuhr ganze 30 km/h schnell.

1903 übernahm der Konstrukteur Edmund Rumpler das Konstruktionsbüro in Frankfurt und entwickelte eigene Adler Motoren. 1905 war Adler der erste Automobilproduzent, der Motor und Getriebe verblockte. Die zunehmenden technischen Errungenschaften ließen auch die Verkaufszahlen steigen und 1914 hatte Adler einen Marktanteil von 20% bei den Neuzulassungen in Deutschland. Adler war zeitweilig Dritter, hinter Opel und Auto Union, in der Neuzulassungsstatistik für Deutschland.

Bekannte Verkaufsschlager waren der Adler Trumpf und der Adler Junior. Als eine Spitzenmodell ist auch der Adler Autobahnkurier in Erinnerung geblieben, der 1935 von Karl Jenschke entwickelt wurde.

Zu den unerfreulichen Tatsachen über die Adlerwerke gehört aber auch, dass sie während des 2. Weltkrieges, als die Produktion auf Rüstungsgüter umgestellt wurde 1600 Zwangsarbeiter beschäftigten, die in einer eigenen KZ-Außenstelle interniert waren. 528 von Ihnen starben in Frankfurt, 245 wurden als arbeitsunfähig in die Sterbelager Dachau und Vahiingen überstellt und ungezählte Hunderte starben auf dem Todesmärschen 1945. Diese Vergangenheit verhinderte letztlich auch eine Wiederaufnahme der Autoproduktion nach 1945, da die Amerikaner die Adlerwerke als stark NS-belastet einstuften und eine Genehmigung verweigerten. So war mit der Automobilproduktion bereits 1939, als die auf Rüstungsgüter umgestellt wurde, Schluss.

Da insgesamt rund 210.000 Automobile der Marke Adler die Werkshallen verließen, sind noch einige erhalten. So kann man sie auf vielen Oldtimerveranstaltungen oder in Museen wie dem PS Speicher in Einbeck oder dem Automuseum in Melle bewundern. Ein Adler von 1902 ist im EFA-Museum für Deutsche Automobilgeschichte in  Amerang zu sehen.

Adler KL 6/16 von 1913
Adler Standard 6A von 1931
Adler Trumpf Spezial (Dörr & Schreck) von 1936
Adler 2,5l Autobahnkurier Cabriolet (Karmann) von 1938